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Nie jestem botem

„LIEBE DICH SELBST“ REICHT NICHT AUS:
Warum brauchen wir Body Positivity?
Vorträge & Diskussion

Heutzutage kommt der Frage nach der Liebe zum eigenen Körper eine immer wichtiger werdende Bedeutung zu. Doch oft grenzt das Verständnis des Begriffs jene aus, deren Aussehen nicht in die steifen Rahmenvorstellungen passt. „Liebe dich selbst“ reicht nicht aus! Es ist wichtig, konkrete Maßnahmen zu ergreifen - als Antwort auf Diskriminierung und zur Bekämpfung von Vorurteilen.

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein, in der die Wurzeln der Body-Positivity-Bewegung und ihre Entwicklung seit den 1960er Jahren bis heute vorgestellt werden. Themen wie die Diskriminierung „dicker“ Menschen im Gesundheitswesen, der Druck, den die Fitnessindustrie auf die Gesellschaft ausübt, aber auch die Freude daran, sich im Einklang mit dem eigenen Körper zu bewegen, werden ebenfalls zur Sprache kommen.

Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Teile. Zunächst wird es drei Vorträge geben, jeweils von: Elisabeth Lechner, Natalia Skoczylas und Joanna Nowicka-Jaworska (Beschreibungen unten). Der zweite Teil der Veranstaltung besteht aus einer von Joanna Nowicka-Jaworska moderierten Diskussion, an der neben Elisabeth Lechner und Natalia Skoczylas auch Zuzanna Bućko teilnimmt. Dabei werden die Themen der systemischen Diskriminierung von Menschen mit unterschiedlichem Aussehen, die Zugänglichkeit von öffentlichen Plätzen für Menschen mit Behinderungen und Body-Positivity/Pop-Body-Positivity in den sozialen Medien angesprochen. Die Diskussionsteilnehmerinnen werden auch die damit verbundenen gesellschaftlichen Erfordernisse thematisieren und Maßnahmen vorschlagen, die die Gesellschaft ergreifen kann, um einen wirklich körperfreundlichen Wandel herbeizuführen.

Beschreibungen der Vorträge:

1. Elisabeth Lechner – „Selbstliebe ist nicht genug!“
Selbstliebe ist nicht genug in einer Welt, die von Lookismus, also der perfiden, oft unsichtbaren, strukturellen Diskriminierung aufgrund des Äußeren geprägt ist. In meinem Input beschäftigen wir uns mit Widerstand gegen das Schönheitsdiktat und den radikalen Wurzeln der Body-Positivity-Bewegung, dem Fat Acceptance Movement, entstanden in den 1960er und 1970er-Jahren in den USA. Deren Ziel war das Ende struktureller Dicken-Diskriminierung (besonders im Gesundheitsbereich) und nicht 24/7 Selbstliebe. Wir verfolgen die Entwicklung der Bewegung über die „Fat-o-Sphere“ im frühen Internet der 1990er Jahre und landen bei den oft widersprüchlichen Körperpolitiken der heutigen Zeit. Einerseits sind diverse Körper (zumindest kommerziell verträgliche) sichtbarer als je zuvor, andererseits sind wir ein dünnes, junges, able-bodied Ideal von Körperlichkeit nie losgeworden. Das wird besonders deutlich, wenn wir uns den durchschlagenden Erfolg von normierenden Face Filtern und Abnehmspritzen ansehen. Wir schließen den Vortrag mit Überlegungen dazu, warum Rufe nach Repräsentation nicht genug sind und planen gemeinsam eine echte, strukturelle Schönheitsrevolution!

2. Natalia Skoczylas – „Ich bin dick, na und?”
Kann eine dicke Person ins Schwimmbad, ins Kino oder auf ein Date gehen? Eignet sie sich für die Arbeit? Hat eine dicke Person ein Recht auf Leben? Diese Fragen sollten in jedem halbwegs sozial sensiblen Menschen ein gewisses Unbehagen auslösen. Es ist jedoch immer noch sehr selten, dass stigmatisierendes und diskriminierendes Verhalten mit den dahinterstehenden Überzeugungen in Verbindung gebracht wird. Während des Treffens werden wir der Frage nachgehen, was das Gesundheitswesen, das Recht und öffentliche Kampagnen über Dicke zu sagen haben. Wir werfen einen Blick auf die Realitäten des täglichen Lebens in einem dicken Körper im Polen des 21. Jahrhunderts. Eine Körperlichkeit, die nicht verborgen werden kann, und doch eine Erfahrung, die immer noch unsichtbar ist.

3. Joanna Nowicka-Jaworska – „Worum handelt es sich eigentlich beim Thema Bewegung?“
Die heutige Fitnesswelt ermutigt uns trotz allen Anscheins nicht dazu, uns durch Bewegung um unser Wohlbefinden zu kümmern. Sie verlangt von uns, unseren Körper auf beeindruckende Weise zu verändern oder außergewöhnliche sportliche Leistungen zu erbringen und fördert gleichzeitig die Stigmatisierung von dicken Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen. Trainer:innen verkünden, dass hypothetisch „Bewegung für alle da ist“, aber in der Praxis werden diejenigen, die nicht schlank und sportlich sind, brutal diskriminiert. Was in der allgegenwärtigen Fitnessbranche fehlt, ist Repräsentation und gründliche Aufklärung. Man sagt, Selbstliebe bedeutet, sich um den eigenen Körper zu kümmern... und zwar, durch Abnehmen. Gibt es in der Fitnessbranche überhaupt Platz für Body Positivity? Warum können wir nicht einfach Spaß an der Bewegung haben, unabhängig von unseren körperlichen Fähigkeiten?


Biographische Noten der Panelistinnen: 



Zuzanna Bućko (@cialozyczliwa_joga): Inklusive und antidiskriminierende Yogalehrerin, Yoga-Aktivistin für Körpergerechtigkeit. Betreibt ein körperfreundliches Online-Yoga-Studio und ist Mitbetreiberin des Gästehauses Owca z widokiem.




Joanna Nowicka-Jaworska (@myslwruchu): persönliche Trainerin, die Menschen aufklärt und sie dabei unterstützt, ihre Beziehung zur Bewegung wiederherzustellen. Anti-Diät-Aktivistin und Unterstützerin von Menschen, die aufgrund ihrer Körpergröße diskriminiert werden. Künftige Therapeutin der Mindfulness Based Cognitive Therapy for Life, Absolventin des Aufbaustudiums für Achtsamkeit und Mitgefühl [Studia Uważności i Współczucia]. Sie entwickelte das Trainingskonzept der Achtsamen Bewegung [Trening Uważnego Ruchu]. Förderin der Annäherung an Körperempfindungen und des Wiederaufbaus von Selbstvertrauen, im Gegensatz zum Fitnessnarrativ der „Verbesserung“ des Körpers durch Überschreiten der eigenen Grenzen. Sie bietet Workshops, Online-Trainings, individuelle Trainings und Wochenendausflüge an. www.myslwruchu.pl



Elisabeth Lechner (@femsista): promovierte Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Sprecherin. Aktuell ist sie als PostDoc an der Anglistik der Universität Graz beschäftigt, wo sie ein Habilitationsprojekt zu Essen, Macht und autobiografischen Schreiben in der englischen Literatur erarbeitet. Elisabeth Lechner lehrt und forscht an der Schnittstelle von Literatur- und Kulturwissenschaft, Popkultur-Studien, feministischer Medienwissenschaft, Affect, Gender & Body Studies, publiziert wissenschaftlich & essayistisch und gibt Workshops zu Medienkompetenz, Feminismus, Body Positivity, Body Shaming und Lookismus. Das auf ihrer Dissertation beruhende Sachbuch „Riot Don't Diet! Aufstand der widerspenstigen Körper“ ist 2021 bei Kremayr & Scheriau erschienen. Auf sozialen Medien ist sie als @femsista aktiv.




Natalia Skoczylas (@nataszex): Rechtsanwältin, Feministin und Aktivistin für Body Positivity. Zertifizierte Spezialistin für die Prävention häuslicher Gewalt. TedxTalk-Rednerin mit dem Vortrag Was ist ein Callout und warum es ohne ihn kein #metoo geben würde. Co-Host des Vingardium Grubiosa [Vingardium Dickiosa] – Podcasts, der als erster das Thema Dicksein aus gesellschaftspolitischer Sicht behandelt. Mitverfasserin des Reports „Haben Sie nicht ans Abnehmen gedacht?“. Die Erfahrungen dicker Menschen im Umgang mit der Gesundheitsversorgung.



BARRIEREFREIHEIT:
Übersetzung in die polnische Gebärdensprache (PJM)
Unterstützung für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen
TOTUPOINT – Marker

Die Veranstaltung ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich. Der Eingang von der Próżna-Straße aus erfordert möglicherweise Unterstützung. Hindernisse auf dem Weg in Form von gepflasterten Ausfahrten; schmale Gehsteige mit Verkehrszeichen. Eingang von der Bagno-Straße mit direktem Zugang zum Veranstaltungssaal. Zugang zu einer teilweise barrierefreien Toilette mittels Aufzugs.

Koordination der Barrierefreiheit: Paulina Celińska
Wenn Sie bei der Anreise Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie uns bitte: pcelinska@gmail.com, 502-175-192.
Gebärdendolmetscherinnen: Weronika Szymańska-Gątarek, Marlena Florczyk, Alicja Famulska 

       


16.05.2024, 18:00 Uhr
Österreichisches Kulturforum
ul. Próżna 7/9, Warschau
Auf Polnisch mit Übersetzung in die polnische Gebärdensprache (PJM)
Eintritt frei



 

16.05.2024 18:00 Österreichisches Kulturforum
ul. Próżna 7/9
Warszawa
Eintritt frei