Premiere des neuen Buches von Andrzej Stasiuk:
„Rzeka dzieciństwa“ [Der Fluss der Kindheit]
Bartosz Panek, Journalist des Radiosenders Dwójka, im Gespräch mit dem Autor
Organisation: Verlag Czarne, Österreichisches Kulturforum Warschau
Foto © Cai Caslavinieri
Die Reise zum Fluss der Kindheit ist eine endlose Reise – man sucht dessen Quelle in der Geschichte und dessen Mündung in der Erinnerung. Man denkt zurück: an den Sommer auf dem Lande, das Waten durch die brusttiefe Strömung, die Fischschuppen auf dem Lehmboden, den schweigenden Hirten, der jeden Tag von neuem die Kühe auf die Weide führt. Handelt es sich bei diesem Fluss um den Bug, dann reist man, während man seinem Lauf folgt, immer nach Osten. Die Gedanken kreisen: um die Grenze, um Russland, um den Krieg, um Flüchtlinge, darum, dass Bełżec so nahe ist und die Quelle der blutgetränkten Erde entspringt. Man hockt am Feuer und stellt sich vor: eine Karawane von Tieren, die durch den masowischen Sand zieht, die Dunkelheit der Asche, in der Diamanten leuchten. „Denn wahrlich, nicht die Erinnerung, sondern die Flüsse sollten unsere sterblichen Überreste begraben. Sollten sie davonspülen und zu den Ozeanen tragen. Das ist das einzige überlegenswerte Ende.“
24.05.2024 (Fr.), 18:00 Uhr
Österreichisches Kulturforum Warschau
ul. Próżna 7/9, Warszawa
Auf Polnisch
Eintritt frei